Neue Erkenntnisse: Drei psychologische Profile fördern die mentale Gesundheit im Alterungsprozess
BerlinNeue Studie: Drei psychologische Profile beeinflussen die geistige Gesundheit im Alter
In einer aktuellen Studie, die in Nature Mental Health veröffentlicht wurde, wurden drei psychologische Profile identifiziert, die das mentale und geistige Wohlbefinden im Alter beeinflussen. Über 1.000 Teilnehmer mittleren und höheren Alters wurden untersucht, um zu verstehen, wie diese Profile das Risiko von Demenz, die Geschwindigkeit des geistigen Abbaus und die Schlafqualität beeinflussen können. Die Forschung wurde von David Bartrés-Faz von der Universität Barcelona geleitet.
Die Studie beleuchtet drei zentrale psychologische Profile:
Drei unterschiedliche psychologische Profile und ihre Auswirkungen auf das Gehirn
- Ein ausgewogenes Profil, das durch mäßig hohe Schutzfaktoren wie einen starken Lebenszweck und geringere Risikofaktoren gekennzeichnet ist, steht in Verbindung mit besserer geistiger und kognitiver Gesundheit.
- Ein Profil, das niedrige Schutzfaktoren wie fehlenden Lebenszweck oder geringe Extraversion aufweist, ist mit schlechterer Kognition und Gehirnatrophie assoziiert.
- Ein Profil mit hohen negativen psychologischen Merkmalen, wie Stress und negative Gedanken, erhöht das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz.
Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer umfassenden psychologischen Bewertung. Psychologische Merkmale treten nicht isoliert auf, sondern in Kombination. Daher ist es entscheidend, diese Profile zu verstehen, um maßgeschneiderte Präventionsstrategien zu entwickeln.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Personen mit geringen Schutzfaktoren von Therapien profitieren könnten, die auf Lebensziele und wertvolle Verhaltensweisen abzielen. Menschen mit dem dritten Profil, das eine hohe Negativität aufzeigt, könnten besser auf Therapien ansprechen, die Symptome von Belastungen reduzieren. Zukünftige Interventionen könnten diese psychologischen Faktoren anpassen und gesündere Lebensstilentscheidungen fördern, um die Gehirngesundheit zu verbessern.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Wissen über das eigene psychologische Profil dazu beitragen kann, die geistige, kognitive und neuronale Gesundheit im Erwachsenenalter und im hohen Alter vorherzusagen. Die Forschung regt zu weiteren Studien an, um diese Ergebnisse zu bestätigen und maßgeschneiderte Präventionsmaßnahmen zu entwickeln, die die Lebensqualität im Alter verbessern.
Auswirkungen psychologischer Profile
Die Studie unterstreicht den direkten Einfluss, den psychologische Profile auf die mentale und neuronale Gesundheit im Alter haben. Ein tiefgehendes Verständnis dieser Profile kann zu besseren Präventionsmaßnahmen führen. Drei mögliche Auswirkungen sind:
Maßgeschneiderte Interventionen: Durch das Erkennen individueller psychologischer Profile können wir Interventionen gezielter anpassen. Personen mit wenigen schützenden Eigenschaften könnten besonders von Therapien profitieren, die darauf abzielen, einen Lebenssinn zu finden oder neu zu definieren. Früherkennung von Risiken: Profile mit ausgeprägten negativen Merkmalen ermöglichen eine frühzeitige Identifikation von Personen, die von einem kognitiven Abbau bedroht sind. Dieses Wissen erlaubt rechtzeitige psychologische Therapien, die auf Symptome von Stress oder negative Denkmuster abzielen. Förderung schützender Eigenschaften: Die Stärkung von schützenden Merkmalen wie Lebenssinn oder Offenheit könnte als Puffer gegen die kognitiven Herausforderungen des Alterns dienen und die Gesundheit des Gehirns unterstützen.
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass psychologische Profile nicht nur zur Kategorisierung dienen, sondern auch Vorhersagen zu kognitiven und mentalen Gesundheitsverläufen ermöglichen. Jetzt können wir erforschen, wie jedes Profil mit kognitiven Prozessen und dem mentalen Wohlbefinden interagiert. Dieses Verständnis erlaubt es Gesundheitsdienstleistern, individuell angepasste Behandlungen zu entwickeln, die darauf abzielen, negative Merkmale zu verändern und schützende Eigenschaften zu stärken.
Psychologische Merkmale beeinflussen das Denken – das ist nicht neu. Doch diese Studie verdeutlicht es, indem sie die Merkmale in spezifische Profile einteilt. Dies ist ein Schritt hin zu einem ganzheitlicheren Verständnis von psychischer Gesundheit, das die Wechselwirkung verschiedener psychologischer Eigenschaften anerkennt. Sie zeigt, dass die psychische Gesundheit älterer Menschen nicht nur durch das Bekämpfen negativer Gedanken gestärkt wird, sondern auch durch die Förderung von Eigenschaften, die einen natürlichen Schutz gegen Abbau bieten.
Die Untersuchung hebt die Bedeutung umfassender psychologischer Evaluierungen hervor. Eine solche Herangehensweise könnte zum Standard werden, was genauere Risikobewertungen und individualisierte Interventionen ermöglichte. Insgesamt bieten diese Erkenntnisse Hoffnung auf ausgeklügeltere und effektivere Strategien zur Erhaltung der geistigen und neurologischen Gesundheit im Alter.
Einblicke in zukünftige Interventionen
Die Studie eröffnet neue Möglichkeiten zur Entwicklung personalisierter Präventionsstrategien für die mentale und geistige Gesundheit im Alter. Durch die Untersuchung der identifizierten psychologischen Profile können wir Interventionen gezielter anpassen. So können die Erkenntnisse künftige Ansätze leiten:
Individuelle Therapie: Verschiedene psychologische Profile erfordern maßgeschneiderte Ansätze. Menschen ohne schützende Eigenschaften könnten von Therapien profitieren, die ihnen helfen, Ziele und Antrieb zu finden. Risikomanagement: Das Verständnis des eigenen Profils kann dabei unterstützen, Risikofaktoren wie Stress und negative Gedanken zu bewältigen und die Wahrscheinlichkeit eines kognitiven Abbaus zu minimieren. Lebensstiländerungen: Ein gesunder Lebensstil, der auf psychologischen Profilen basiert, könnte die kognitive Gesundheit verbessern und die Gehirnalterung verlangsamen.
Gezielte Maßnahmen basierend auf psychologischen Profilen ermöglichen es, dass jede Person individuell angepasste Unterstützung erhält, was die Wirksamkeit der Behandlungen steigert. Zum Beispiel kann jemand, der anfällig für Stress und negative Gedanken ist, mit Fachleuten im Bereich der psychischen Gesundheit Bewältigungsmechanismen entwickeln, um den kognitiven Abbau möglicherweise zu verlangsamen und die Risiken für Erkrankungen wie Demenz zu reduzieren. Ebenso könnten Personen mit weniger schützenden Eigenschaften an sinnvollen Aktivitäten oder Übungen teilnehmen, um ihre mentale Widerstandsfähigkeit zu stärken.
Dieser Ansatz betont auch die Bedeutung umfassender psychologischer Bewertungen. Dabei geht es nicht nur darum, Risikofaktoren zu identifizieren, sondern auch Stärken zu erkennen, um ein differenzierteres Verständnis des individuellen psychischen Gesundheitsprofils zu erlangen. Dies hilft, Interventionen zu gestalten, die nicht nur auf die Minderung von Risiken abzielen, sondern auch vorhandene Stärken nutzen.
Die laufende Forschung verspricht eine Zukunft, in der die psychische und kognitive Gesundheit im Alter präzise gesteuert werden kann, ähnlich wie maßgeschneiderte Behandlungen für körperliche Erkrankungen. Individuelle Interventionen, die an psychologische Profile angepasst sind, könnten revolutionär sein und zu nachhaltigerer mentaler Gesundheit und kognitiver Leistungsfähigkeit bei älteren Erwachsenen führen. Dieser differenzierte Ansatz könnte den Weg für gesünder alternde Bevölkerungen ebnen und die entscheidende Rolle von psychischer und Gehirngesundheit für das allgemeine Wohlbefinden hervorheben.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
https://www.nature.com/articles/s44220-024-00361-8und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
David Bartrés-Faz, Harriet Demnitz-King, María Cabello-Toscano, Lídia Vaqué-Alcázar, Rob Saunders, Edelweiss Touron, Gabriele Cattaneo, Julie Gonneaud, Olga Klimecki, Núria Bargalló, Javier Sánchez-Solana, José M. Tormos, Gäel Chételat, Álvaro Pascual-Leone, Natalie L. Marchant, Claire André, Romain Bachelet, Sebastian Baez Lugo, Anne Chocat, Fabienne Collette, Nina Coll-Padros, Sophie Dautricourt, Vincent De La Sayette, Marion Delarue, Eglantine Ferrand Devouge, Eric Frison, Karine Goldet, Frank Jessen, Pierre Krolak-Salmon, Elizabeth Kuhn, Brigitte Landeau, Valérie Lefranc, Antoine Lutz, Florence Mezenge, Dix Meiberth, Laurence Michel, José Luis Molinuevo, Valentin Ourry, Géraldine Poisnel, Anne Quillard, Géraldine Rauchs, Eric Salmon, Ann-Katrin Schild, Corinne Schimmer, Delphine Smagghe, Rhonda Smith, Marco Schlosser, Patrik Vuilleumier, Cédrick Wallet, Zuzana Walker, Tim Whitfield, Miranka Wirth. Psychological profiles associated with mental, cognitive and brain health in middle-aged and older adults. Nature Mental Health, 2025; 3 (1): 92 DOI: 10.1038/s44220-024-00361-8
sowie die entsprechende Nachrichtenreferenz.
16. Januar 2025 · 13:39
Gedächtnisforschung: Verbindung von Orts- und Ereigniserinnerungen im Gehirn entschlüsselt
Diesen Artikel teilen